Für Werte offensiv, aber friedlich eintreten

Steht den Zivilen Helden Rede und Antwort: Professor Dr. Tobias Keber

Mit der Rubrik „Vier Fragen an …“ möchten wir unterschiedliche Meinungen und Einstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zum Thema Zivilcourage vorstellen und haben eine ganze Reihe an wichtigen Partnern und Experten befragt. Heute: Prof. Dr. Tobias Keber, Professor für Medienrecht und Medienpolitik an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. 

1.) Was ist ein ziviler Held für Sie? Was macht für Sie ein ziviler Held aus?

Ein ziviler Held, bzw. eine zivile Heldin (die gibt es ja auch) ist eine Person, die sozial verantwortlich handelt, indem sie in einer alltäglichen Situation für bestimmte Werte offensiv, aber friedlich eintritt. Zentral ist die Entscheidung gegen das (bequemere) Schweigen, bzw. Wegschauen in einer Situation.

2.) Sind Sie der Meinung, dass es in Sachen Zivilcourage eine Bürgerpflicht gibt?

Pflicht klingt nach rechtlich zwingend geboten und das ist Zivilcourage (von Fällen der strafrechtlichen unterlassenen Hilfeleistung abgesehen) grundsätzlich nicht.

3.) Wie kann man gegen Hass im Netz vorgehen?

Natürlich mit Gesetzen (bspw. NetzDG), aber auch mit Gegenrede (Counter-Speech) in sozialen Netzwerken. Letztgenanntes ist auch eine wichtige Spielart (digitaler) Zivilcourage.

4.) Geht bei Zivilcourage die Ethik über das Recht hinaus? 

Ethik nicht (denn das ist die Wissenschaft über die Begründung von Moral), Moral schon.

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