Was tun, wenn einem Verschwörungstheorien im Netz begegnen?

Verschwörungstheorien wirken auf den ersten Blick harmlos und oft skurril. Dennoch sind sie gefährlich.

Deshalb ist es – gerade im Internet – wichtig zu widersprechen!

“Ich schaue mir Texte und Überschriften genau an”
1.Kritisch betrachten

Es ist wichtig die Glaubwürdigkeit von Informationsquellen beurteilen zu können. Allerdings gibt es hierfür keine generell gültige Methode, oft muss hier der gesunde Menschenverstand greifen.

Tipps

Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und so genannten Clickbaits, die Ihre Emotionen ansprechen. Hier ist Vorsicht geboten: wenn schockierende Behauptungen in einer Überschrift unglaubwürdig klingen, sind sie es vermutlich auch.

Alles weiterverbreiten und nachplappern, ohne zu prüfen, ob eine Aussage stimmt. Emotional werden und sofort ein Opfer suchen an dem man diese Emotionen auslassen kann.

Tipps

Wo kommt die Information her und ist der Absender vertrauenswürdig? Seid besonders skeptisch, wenn überhaupt keine Quelle angegeben wird oder auf einer Website gar das Impressum fehlt.

Ungeprüfte Weiterleitung von Informationen und Aussagen

“Ich prüfe, woher die Information kommt”
2.Quellen genau prüfen

Wenn Ihr mehr über eine bestimmte Aussage wissen wollt und Euch eine eigene Meinung bilden wollt, dann hilft die Recherche nach weiteren Informationen, die das Thema möglichst umfassend von unterschiedlichen Seiten beleuchten.

“Ich checke, ob es sich um Fake-News handelt”
3.Fakten checken

Bei der Überprüfung des Wahrheitsgehalts veröffentlichter Informationen durch unabhängige journalistische Institutionen, helfen sogenannte Faktenchecker-Seiten. Einige Redaktionen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Fake News zu überprüfen und veröffentlichen die Ergebnisse auf ihren Websites. Es besteht auch die Möglichkeit, den Faktencheckern eine Nachricht zu übermitteln, um herauszufinden, ob es sich dabei um Fake News handelt.

Tipps

Sind die Informationen wirklich korrekt, wurde noch in anderen Medien, Zeitungen, Internetseiten darüber berichtet? Dabei helfen auch Faktenchecker-Seiten.

Correctiv.org

Tagesschau Faktenfinder

Mimikama

BR Faktenfuchs-Faktencheck

Pauschale Ablehnung von öffentlich-rechtlichen Nachrichten. Gänzliches Ausblenden einer zweiten Meinung.

Tipps

Weist den Urheber der Meldung darauf hin, dass er möglicherweise auf eine Verschwörungstheorie gestoßen ist, bzw. eine solche verbreitet. Fordert eine korrekte Quellenangabe. Seid dabei stets respektvoll.

Keine Quelle einfordern und ungeprüften Aussagen Glauben schenken.

“Ich sage dem Urheber der Meldung, dass er Verschwörungsmythen verbreitet”
4.Hinweisen

Fake News und Verschwörungstheorien erkennt man schnell daran, dass entweder keine oder unprüfbare Quellen angegeben werden. Schlagt, falls es diese gibt, die angegebenen Nachweise kurz nach und prüft, ob Zitate und zugeschriebenen Äußerungen korrekt wiedergegeben werden.

“Ich melde Fake-News auf Social Media”
5.Problematische Inhalte melden

Verstoßen Nutzer von Sozialen Netzwerken gegen bestimmte Regeln oder Gesetze, haben andere die Möglichkeit, die Inhalte zu melden.

Tipps

Inhalte die Fake News oder Verschwörungstheorien enthalten, können direkt beim Onlinedienst als solche gemeldet werden, damit sie gelöscht werden.

Keine digitale Zivilcourage beweisen und alles ungefragt, ungemeldet und ungeprüft im Netz stehen lassen.

Wenn Freunde oder die Familie an Verschwörungstheorien glauben

Der Umgang mit Familienmitgliedern oder Freunden, die an Verschwörungstheorien glauben ist sehr schwierig.

Wir haben 3 wichtige Tipps zusammengetragen.

“Ich gehe nicht auf die Inhalte der Verschwörung ein”
1.Nicht darauf eingehen

Der krampfhafte Versuch die andere Seite zu überzeugen, hilft oft nicht und stiftet keinen Frieden. Zu viel Zeit für das Widerlegen solcher Theorien aufzuwenden kostet Kraft und Verschwörungstheorien stehen dann erst recht wieder im Fokus der Konversation.

Tipps

Wiederholt nicht die Inhalte der Verschwörungstheorie und bindet keine vermeintlichen Fakten in die Gespräche ein.

Die Person mit vielem „Aber“ und zu vielen Informationen versuchen mundtot zu machen.

Ständig auf die konkrete Verschwörungstheorie eingehen.

Tipps

Versucht die Gefühle (Angst, Ohnmacht) und Bedürfnisse (Anerkennung, etc.) hinter der Verschwörungstheorie zu verstehen.

Fragt, warum das Gegenüber an die Verschwörung glaubt.

Sofort abwiegeln und kein Verständnis zeigen.

Die Person nicht ausreden lassen.

“Ich versuche, mich in die Lage des Anderen hinein zu fühlen”
2.Empathisch sein

Es ist wichtig, einfühlsam zu bleiben und auf sein Gegenüber einzugehen und es verstehen. Auch dann, wenn man dessen Meinung vielleicht nicht nachvollziehen kann. Oft ist Orientierungslosigkeit und Angst der Grund dafür, dass Menschen empfänglich für Verschwörungsmythen sind.

“Ich bleibe weiterhin in Kontakt mit der Person”
3.Nicht aufgeben

Insbesondere Menschen mit wenig sozialen Kontakten verlieren sich leicht im Verschwörungstheorien. Es ist wichtig, immer Kontakt zu halten, auch wenn es einem noch so schwerfallen mag.

Tipps

Kehrt der Person nicht den Rücken – oft seid Ihr der einzige Kontakt in die Welt außerhalb Verschwörungstheoretiker

Kontakt abbrechen, Nummer sperren.