Was kann man gegen Antisemitismus im eigenen Umfeld tun?

Es ist meist nicht angenehm, Menschen auf antisemitische Äußerungen aufmerksam zu machen. Bei Antisemitismus gilt es Zivilcourage zu zeigen.

“Ich informiere mich genau”
1.Informieren

Bei der Überprüfung des Wahrheitsgehalts veröffentlichter Informationen durch unabhängige journalistische Institutionen, helfen sogenannte Faktenchecker-Seiten. Einige Redaktionen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Fake News zu überprüfen und veröffentlichen die Ergebnisse auf ihren Websites. Es besteht auch die Möglichkeit, den Faktencheckern eine Nachricht zu übermitteln, um herauszufinden, ob es sich dabei um Fake News handelt.

Tipps

Informiert Euch genau, inwiefern die Aussage, dass jemand für etwas verantwortlich ist, stimmt/stimmen kann.

Einfach weiterleiten. Information ungeprüft weiter in die Community tragen.

Tipps

Sich selbst fragen: ist die Lösung des Problems (Die Juden sind schuld) eventuell zu einfach?

Alles weiterverbreiten und nachplappern, ohne zu prüfen, ob eine Aussage stimmt.

“Ich bin kritisch gegenüber den Äußerungen/dem Verhalten Anderer”
2.Misstrauisch sein

Verschwörungstheorien bieten alternative Erklärungen an für viele Arten von Ereignissen. Alternative Erklärungen sind aber nicht von vorneherein falsch.

“Ich frage nach, woher die Information kommt”
3.Genau nachfragen

Offene Fragen stellen hilft, dass das Gegenüber selbst nochmal nachdenken muss. Eine vernünftige Quellenangabe kann oft auch dafür sorgen, dass antisemitischen Ansätzen schnell der Grundstein genommen werden kann.

Tipps

Woher stammt die Information? Weshalb ist das Gegenüber der Meinung, dass seine antisemitische Äußerung richtig ist?

Ohne Quellenangabe dem Gesagten/Gelesenen Glauben schenken.

Tipps

Ist eine Grenze überschritten, gilt es die Polizei auf jeder Polizeidienststelle oder unter der Telefonnummer 110, zu informieren und Anzeige zu erstatten!

Nichts tun, wegsehen, Falschinformationen einfach stehenlassen.

“Ich gehe zur Polizei und erstatte Anzeige”
4.Polizei informieren

Je schneller die Polizei informiert wird, desto besser können Täter ermittelt und Opfern geholfen werden. Dokumentiert den Vorfall genau, mit exakter Uhrzeit, Internetadresse und am besten auch mit Screenshots. Diese könnten auch dann als Beweis dienen, wenn zum Beispiel die Beleidigung oder Drohung später wieder gelöscht oder abgeändert wird.

“Ich helfe dem Opfer/den Opfern”
5.Aktiv Opfer unterstützen

Für Jüdinnen und Juden sind Beleidigungen und Bedrohungen inzwischen Alltag. Unverzichtbar ist und bleibt deshalb die Aufklärung über Antisemitismus und seine Erscheinungsformen in Geschichte und Gegenwart.

Tipps

Stellt Euch auf die Seite der Opfer, grenzt sie nicht aus. Zeigt Eure Solidarität!

Mitmachen und das Opfer/die Opfer mobben und verfolgen – auch digital.