Zivile Helden handeln gegen Gewalt

Die Pöbelei in der Bahn, eine Schlägerei vor der Disko, ein nächtlicher Überfall auf der Straße oder im Park - Gewalt kann überall stattfinden. Es wird zwischen verbaler Gewalt (Beleidigen, Drohen, Schreien) und körperlicher Gewalt (Schubsen, Treten, Grabschen, Schlagen) gegen Menschen, Tiere und Sachen unterschieden. Verbale Gewalt kann genauso strafbar sein, wie körperliche Gewalt. Wer diese anwendet und andere schlägt, macht sich wegen Körperverletzung strafbar. Man spricht von Sachbeschädigung, wenn Dinge gezielt zerstört und beschädigt werden. Und Gewalt geht jeden etwas an. Gewalt auf der Straße und in öffentlichen Bereichen zum Beispiel macht Menschen Angst. Die Folge: Ängstliche Menschen meiden die Straße und schränken ihr Lebensumfeld ein. Die Straße wird sich selbst überlassen, dann kommen Verwahrlosung und oft noch mehr Gewalt.

Meistens kann jeder konkret etwas gegen Gewalt in seinem Umfeld tun. Wenn aufkeimende Gewalt früh erkannt und entsprechend gehandelt wird, kann Schlimmes verhindert werden. Wichtig ist es körperliche Auseinandersetzungen und Sachbeschädigung nicht einfach hinzunehmen. Jeder kann gefahrlos und gewaltlos auf Gewalt reagieren.

Aufmerksam bleiben, Gewalt früh erkennen

Oft ist es eine Frage von Sekunden, bis auf eine bloße Auseinandersetzung erst Beleidigungen und dann körperliche Gewalt folgen. Gewalt kündigt sich an und ist in vielen Fällen hör- und sichtbar. 

Anzeichen sind z.B. Gereiztheit, verbale Aggression und Provokation, Beleidigungen, Drohgebärden und Respektlosigkeit. Sich einmischen oder wegschauen? Diese Frage stellen sich die meisten, die Zeuge einer sich zuspitzenden Situation werden. Sich diese Frage zu stellen, ist vollkommen ok. Zu unserer eigenen Sicherheit müssen wir Situationen erst einschätzen, bevor wir handeln können. Für solche Fälle hat sich der sogenannte Sicherheitsabstand bestens bewährt. Von dort aus gilt es aufmerksam zu sein! Was zunächst bedrohlich wirkt, kann in einem nächsten Augenblick bereits befriedet sein. Doch manchmal eskaliert ein Streit. Dann zeigt Zivilcourage ohne Euch selbst zu gefährden - bleibt dennoch ruhig, sachlich und bestimmt. 

Cool handeln, Menschen helfen

Jeder kann und muss helfen

Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit und Desinteresse am Schicksal von Menschen sind in unserer Gesellschaft häufig anzutreffen. 
"Was geht das mich an?"
"Was kann ich tun?"
"Gibt es da nicht andere, die für so etwas zuständig sind?"

Es sind immer ähnliche Fragen und Einwände, mit denen sich "Gaffer" oder "Weggucker" rechtfertigen, weshalb sie - untätig - Zeuge einer Straftat geworden sind. Durch diese Haltung können Täter oft nicht zur Verantwortung gezogen werden. 

Zum Glück trifft das auf viele von uns nicht zu. Denn die meisten von uns fühlen sich betroffen, wollen helfen, wenn andere belästigt, beraubt oder bedroht werden. Dennoch bleibt die Hilfe oft aus, weil kaum jemand weiß, wie er helfen soll. Andere haben Angst, etwas falsch zu machen.

Jeder kann gefahrlos für andere einstehen. Die Tipps der Zivilen Helden helfen euch dabei. Denn Untätigkeit hat auch Folgen, nicht nur für Täter und Opfer, sondern auch für diejenigen, die Hilfe verweigern.

Alle sind gesetzlich dazu verpflichtet, im Notfall zu helfen. Dabei ist jeder gefordert, als Zeuge und Helfer aktiv zu werden. Das Mindeste: den Notruf unter 110 wählen.